Montag, 1. Juni 2009

Kinder des Kinderdorf St. Josef

Kinderdorf St. Josef Dalheim-Rödgen bei Wegberg 1966 Haus 4













Nonne: Schwester Gaudete


Marita Pohl
Rosemarie Pohl
Christian Pohl
Ilona Schenk
Klaus-Dieter Schenk
Marion Schenk
Luise Schenk
Margret Schenk
Ingrid Schroers
Anneliese Schroers
Ulli Schroers
Annemie Schroers
















None mit Kleinkindern
























Kirchengang im Kinderdorf St. Josef


















Kinder beim Essen - hmmm ekelig!

Eine perverse Kindheit unter Nonnen
Jetzt holt mich nach 46 Jahren meine Vergangenheit ein. Wo fang ich an, womit hör ich auf: Nach dem Tod meiner Eltern sind meine Geschwister und ich ins Kinderdorf St. Josef in Dalheim Rödgen gekommen. Ich war damals acht, meine kleinste Schwester ein halbes Jahr. Ein gutes hatte die Sache, dass wir Geschwister zusammen waren. Meine ersten Schläge hab ich am zweiten Tag bekommen, weil ich mich vor Angst ans Fußende eines Mädchens verkrochen habe, man zog mich an den Haaren vorm Schwesternzimmer und schlug mich blutig. Als ich nach meiner Mutter schrie, knallte man mir um die Ohren, dass die mir eh nicht mehr helfen kann. Mein Bruder, das arme Schwein bekam jeden Tag Prügel, weil er Bettnässer war. Man schlug solange zu, mit den Worten, „bei jedem Laut bekommst du noch einen“. Wie oft hab ich versucht meinen Bruder zu schützen, es half alles nichts, bekam ja selber für das kleinste vergehen Prügel. Von den anderen Misshandlungen abgesehen, aber wir bekamen es für die anderen halt mit, wir waren ja eh asozialer Dreck. Wenn etwas in der Gruppe fehlte mussten wir vor dem Schwesternzimmer knien, meistens hab ich mich hingekniet und die anderen erlöst, weil ich es nicht mehr mit ansehen konnte. Sexuelle Belästigungen gab es vom Klavierlehrer, der einem während des Unterrichts die Hose runter zog und an einem rum machte, von einigen Größeren, die meinten man sei Freiwild. Ich kann jetzt auch nicht alles schreiben, weil es mich zu sehr belastet. Meine letzte Ohrfeige habe ich mit 15 bekommen, weil ich nach der Arbeit nicht pünktlich war. Ich hatte mich mit jemandem getroffen und man hat mich natürlich gesehen. Ich saß im Waschraum als es knallte. Ich hab der Nonne nur gesagt, haust du mich noch einmal schlag ich zurück. Es gibt viele parallelen in den Berichten hier, auch in deinem, da wir ja im gleichen Heim aufgewachsen sind. Es gibt keine Entschuldigung für das Verbrechen an uns. Mein Leben ist verkorkst. Ich bin beziehungsunfähig, habe keinen Bezug zu meiner Sexualität, trinke, meine Männer waren so wie die Nonnen, schlagen konnten die gut. Man hat mir meine Kindheit genommen, im wahrsten Sinne des Wortes. Mein Abgang aus Dalheim bestand darin, dass man mich beim klauen erwischt hat, ich war zwei Tage ohne essen und trinken eingesperrt, natürlich alles mit Prügel verbunden, dann abgeschoben nach Dortmund ins Erziehungsheim Vinzenzheim. Man trennte mich von meinen Geschwistern, brachte mich wieder zu Nonnen, ein besserer Knast. Türen und Fenster ohne Klinken, eine hohe Mauer mit Glasscherben. Ob ich da Prügel bekommen hab weiß ich nicht mehr, da ich aber meine Lehre fertig machen konnte und zur Berufsschule raus musste, glaub ich das eher weniger. Schlimm in Dalheim war der Verrat. Vertraute man jemanden wurde alles den Nonnen weiter erzählt, und das bedeutet wie immer. Wir waren der Willkür dieser unfähigen Frauen in jeder Hinsicht ausgeliefert. Auch den Lehrern und Pastoren. Ist es einem Kind zuzumuten Totenwache an einem verhassten Pastor zu halten, der schon zu Lebzeiten ein Schwein war, jetzt da lag und schon blau war. Es ist mir bis heute ein Gräuel auf den Friedhof zu gehen, mir Tote anzusehen. Noch was hab ich vergessen..........wie oft der Grundai mir nach der Arbeit aufgelauert hat und sich an mir vergehen wollte. Ich war immer heilfroh, wenn ich an seinem Haus vorbei war und er nicht draußen stand. Das habe ich auch niemanden erzählt. Ich hab noch soviel zu erzählen aber mir schnürt es die Brust zu. Ich danke Dir, dass Du als erster damit an die Öffentlichkeit gegangen bist und ich steh jetzt nach 46 Jahren hinter Dir, mit allem was ich kann. Noch etwas, das geschah alles im Namen Gottes..........................wo war er denn als man uns malträtierte. Die Kirche ist das Verlogenste was es je gab.


Follower